„Von Türmen und Eseln“
Am Sonntag, 8. August 2021, war es endlich so weit:
Unsere jährliche Weiterbildung, die wir Corona bedingt mit unserem Vereinsausflug verbunden haben, konnte endlich stattfinden.
Der Treffpunkt war um 10.30 Uhr auf dem Zaininger Zugangsparkplatz für den ehemaligen Truppenübungsplatz Münsingen, dem heutigen Kernstück des Biosphärengebietes Mittlere Schwäbische Alb. Das Wetter hatte sich für uns vorbereitet, die letzten Regenwolken waren abgezogen. Ausgerüstet mit Wanderkleidung, gutem Schuhwerk, Vesper, Ferngläsern, Foto und Fernrohr sind wir entspannt Richtung ehemaligen Truppenübungsplatz losgezogen. Unser Vereinsmitglied Siegfried Guggenberger ist sowohl Kulturlandschaftsführer für Streuobstwiesen als auch Trüp-Guide.
Siegfried hat uns neben den besonderen Verhaltensregeln für diesen Platz auch die Historie nähergebracht. Der 42m hohe Beobachtungsturm Hursch ermöglichte einen Blick weit über das Gelände.
Unterwegs gab es viele Naturschönheiten zu entdecken, zu bestaunen und zu beobachten. In voller Blüte stand der Feldthymian, der Dost, die Flockenblume, der Gemeine Odermenning, das Labkraut und verschiedene Distelarten.
Neben Wildbienen gab es jede Menge Schmetterlinge zu beobachten. Auf den Blüten tummelten sich u. a. Landkärtchen, Kaisermantel, Schachbrett, Großes Ochsenauge, Dickkopffalter, Schornsteinfeger, Waldbrettspiel, Widderchen und Wiesenvögelchen.
Mit unseren Ferngläsern konnten wir auch den Neuntöter, Schwarzkehlchen, Braunkehlchen, Rotmilan und Rauchschwalben beobachten.
Es war eine Tour zur Entschleunigung.
Soweit das Auge reicht: Schwäbische Alb pur.
Da die Eselherde sich in einem Sperrgebiet befindet, das man nur mit dem Trüp-Guide betreten darf, war der Besuch bei der Eselherde der Höhepunkt unserer Wanderung.
Von Mai bis Oktober befindet sich eine Eselherde von 40 Tieren, davon 18 Fohlen, auf einem abgegrenzten 20ha großen Gebiet. Die Esel, nicht nur grau, auch beige-braun, einer schöner als der andere, haben den Auftrag, durch ihr Beweidungsverhalten das Gras kurz und gleichzeitig den Boden offen zu halten, damit sich der Steinschmätzer hier wieder ansiedelt. Das Naturschutzprojekt läuft insgesamt 5 Jahre und begann 2020.
Nach 6 beeindruckenden und schönen Stunden waren wir alle wieder am Ausgangspunkt angekommen.
Beim gemütlichen Ausklang im Löwen in Zainingen haben wir bereits über die nächste Weiterbildung nachgedacht. Unser Vereinsmitglied Siegfried Guggenberger hat noch weitere Ausbildungen, er ist auch Höhlenführer.
Die Schwäbische Alb ist reich an Höhlen: unser nächstes Ziel wird also eine Höhlenführung in den Gutenberger Höhlen.
EINIGE IMPRESSIONEN
Alle Bilder sind von Cornelia Schaul
Unser erstes Ziel: Der 42m hohe Geschützbeobachtungsturm "Hursch"
Ein Teil der Eselherde
Neugierig waren sie alle
Esel sind sehr soziale Tiere
Thymian Widderchen
Die Sommerform des Landkärtchens